
FOCUS 5-2001
Historischer Verlauf des anthropogenen Treibhauseffekts
Wir haben heute die höchsten CO2-Werte seit 14 Millionen Jahren. Seit Beginn der Industrialisierung gibt es einen immer stärker zunehmenden anthropogen bedingten Anstieg von Treibhausgasen (Kohlenstoffdioxid, Methan, Lachgas sowie des indirekt erzeugtes troposphärisches Ozon). Die Zunahme des Strahlungsantriebs sowie die Verschiebung der Tropopause nach oben (bereits 1908 als Annahme publiziert) wurden messtechnisch belegt.
Tatsächlich waren es Amerikaner, die 1969 politisch als Vorreiter vor dem Treibhauseffekt gewarnt und ihn thematisiert haben.
Ende der 80er Jahre gab es bereits die folgenden Anzeichen für einen Treibhauseffekt:
– Die Wassertemperatur des Pazifischen Ozeans ist auf 30 Grad gestiegen.
– Die 5 heißesten Jahre des Jahrhunderts lagen bis dahin alle in den 80er Jahren.
– Die Dürrezonen der Erde haben sich sichtlich ausgeweitet.
– Es gab 25% mehr CO2 in der Atmosphäre als in den vorangegangenen 160.000 Jahren. Jede Sekunde kamen 1000 Tonnen dazu.
– Das Grönlandeis ist bis dahin seit 1976 bis zu 2 m dünner geworden.
– 96 von 105 Alpengletscher wurden jährlich kürzer.
– Seit den 60ern hatte sich die Zahl tropischer Wirbelstürme bis dahin verdreifacht.
Wissenschaftler, allen voran die Institute für Klimaforschung, haben schon damals Nachweise erbracht und verschiedene Klimamodelle haben eindeutige Tendenzen aufgezeigt. Warum nehmen manche Menschen die Wissenschaft erst ernst, wenn sie die Folgen am eigenen Leib spüren? Warum können sie die Warnungen nicht ernst nehmen, damit es gar nicht erst Folgen geben muss? Warum unterschätzen viele Menschen die Kosten für eine nachträglich Beseitigung der Schäden (abgesehen von unwiederbringlichen Menschenleben)? Gab es denn in der Vergangenheit Fälle, in denen die Wissenschaft völlig daneben lag? Da ja aufgrund der Prognosen der Wissenschaftler Maßnahmen durch die Regierungen ergriffen werden, kommt es glücklicherweise eben nicht zu den ansonsten dramatischen Effekten. Manche Menschen scheinen diese Tatsache einfach auszublenden. Beispiele für diese Maßnahmen sind das FCKW-Verbot, Pflicht für Katalysatoren im PKW oder Schwefelfilter in Verbrennungsanlagen. Ohne sie hätten wir heute nicht nur ein viel extremeres Klimaproblem, sondern auch Lungenkrebs oder Vergiftungen durch verunreinigte Lebensmittel als Volkskrankheit.