Arbeit der Zukunft
Künstliche Intelligenz (KI) ist schon überall. Noch bevor groß darüber gesprochen wurde, haben wir sie jeden Tag am Handy oder PC genutzt. Autovervollständigung, Autokorrektur oder TikTok-Filter hat jeder im Einsatz, ohne groß darüber nachzudenken. Automatische Supermarktkassen und Verkehrsleitsysteme sind für uns selbstverständlich. Wir erwarten, dass alles übersichtlich ist und schnell geht. Wir nutzen alles, was intuitiv verständlich und umsetzbar ist.
Und plötzlich ist KI in aller Munde. Nicht zuletzt, weil viele Angestellte, Selbständige und Investoren sich mit dem Thema im Berufsleben schon jetzt direkt auseinander setzen müssen. Entweder arbeiten sie direkt mit Programmen, die auf künstlicher Intelligenz basieren oder sie erforschen, planen oder eruieren die Möglichkeiten der Effizienzsteigerung durch die Anschaffung von KI-Tools.

Nun beginnen wir, uns über die Auswirkungen der ungebremsten Ausweitung KI-gestützter Vorgänge Gedanken zu machen. Wer nicht unmittelbar in das Thema KI involviert ist, sondern KI nur anwendet, ohne die Funktionsweise, Algorithmen und Auswirkungen zu hinterfragen – und das ist die Masse der Bevölkerung – wird sich über immer neue Erleichterungen und Spielereien im Alltag und Arbeitsleben freuen, aber auch keinen Einfluss darauf nehmen, wie sich unsere Gesellschaft verändert.

Immer mehr Bereiche lassen sich durch KI effizienter machen. Veränderung bestimmt die Arbeitsstrukturen und Arbeitsplätze unserer Zeit. Und die Geschwindigkeit nimmt stetig zu. KI ist ein Accelerator. Da auch schon die elektronische Verarbeitung an sich ein Accelerator ist und da Investoren die Gunst der Stunde nutzen, also KI-Startups bevorzugt durch-Accelerator-Programme gefördert werden, nimmt nicht nur die Geschwindigkeit, sondern nun auch noch die Beschleunigung des Fortschritts massiv zu. Jetzt gilt es, halbwegs mitzuhalten und den Überblick zu behalten!

Arbeitsplätze im Wandel: Anstellungsverhältnisse als Auslaufmodell, der Arbeiter als unkreativer Entscheider mit Minimum-IQ vs. hochqualifiziertes Genie

Ausdauer, Eintönigkeit, Verantwortung – sind das die Attribute, die einer der wenigen „Arbeitenden“ in Zukunft benötigt? Und werden alle anderen Menschen in eine Freizeitwelt entlassen und mit bedingungslosem Grundeinkommen versorgt?
Freizeit statt Arbeit
Eine 3-Klassen-Gesellschaft könnte entstehen:

1. Menschen ohne Beschäftigung

Arbeit wird komplett freiwillig oder das Rentenalter könnte sinken

2. Content Creators

nutzen bevorzugt künstliche Intelligenz für Generierung von Text und Bild

3. Arbeit im Leben

Berufe, die sich dank der KI auf ihre Kernkompetenzen im Umgang mit Menschen fokussieren können
Alle anderen Arbeiten werden von Maschinen übernommen. Dadurch fallen fast alle Berufe in der Logistik weg.

Berufe, die entstehen

Neues großes Berufsfeld ist der Prompt-Engineer: Er entscheidet über Inhalt und Struktur der Fragestellung, die vom Chatbot beantwortet werden soll. So wie derzeit jeder Recherche-Beauftragte mit Talent zur effektiven Auswahl von Google-Suchwörtern bzw. „Phrases“ im Vorteil ist, sind es künftig die Menschen, die ganze Prompts entwickeln. Wiederum hilft die KI dabei, Prompts zu erstellen. Und hier sind wir beim Knackpunkt, bei dem die KI die Intelligenz des Menschen übertrifft: den Eintritt in die Superintelligenz!

Social Media Manager

Sowohl auf Seiten der Unternehmen als Nutzer von Social Media als Instrument von Werbung und Öffentlichkeitsarbeit als auch auf Seiten der Erschaffer des Contents selbst, spielt schon heute künstliche Intelligenz eine zentrale Rolle.

Security Manager

Das Unterscheiden von originärer und künstlicher Inhalte sowie der Schutz von Eigentumsrechten hat plötzlich enorme Bedeutung.

Wenn man ChatGPT fragt „Welche Berufe entstehen neu durch KI“, fällt beim Ergebnis auf, dass die neuen Berufe extrem viel spezielles Know-How bzw. einen hohen IQ erfordern:

KI-Entwickler und -Ingenieur

Spezialisten, die Algorithmen, Modelle und Systeme für KI-Anwendungen entwickeln und implementieren.

Datenwissenschaftler (Data Scientist)

Experten, die große Datenmengen analysieren und daraus Erkenntnisse gewinnen, die für KI-Anwendungen genutzt werden können.

KI-Ethiker

Fachleute, die sich mit den ethischen Implikationen von KI befassen, Richtlinien entwickeln und sicherstellen, dass KI-Systeme fair und verantwortungsbewusst eingesetzt werden.

Maschinelles Lernen-Ingenieur

Entwickler, die sich auf die Erstellung und Optimierung von Algorithmen des maschinellen Lernens konzentrieren.

KI-Trainer

Personen, die KI-Systeme mit Daten trainieren und sicherstellen, dass diese korrekt lernen und funktionieren.

KI-Produktmanager

Manager, die die Entwicklung und Markteinführung von KI-Produkten und -Dienstleistungen koordinieren.

Robotik-Ingenieur

Ingenieure, die sich auf die Entwicklung von Robotern konzentrieren, die mit KI ausgestattet sind.

KI-Content-Moderator

Spezialisten, die Inhalte überprüfen, die von KI generiert oder moderiert wurden, um sicherzustellen, dass sie den Richtlinien entsprechen.

Conversational AI Designer

Fachleute, die die Interaktion zwischen Menschen und KI-gesteuerten Systemen, wie Chatbots und virtuellen Assistenten, entwerfen und optimieren.

Autonomes Fahrzeug-Ingenieur

Experten, die an der Entwicklung und Verbesserung von selbstfahrenden Autos und deren KI-Systemen arbeiten.

KI-Sicherheitsbeauftragter

Spezialisten, die sich auf die Sicherung von KI-Systemen gegen Cyberangriffe und Manipulationen konzentrieren.

Erklärbare KI-Spezialist

Fachleute, die daran arbeiten, KI-Systeme transparenter und verständlicher zu machen, damit deren Entscheidungen nachvollziehbar sind.

KI-Strategieberater

Berater, die Unternehmen bei der Implementierung und Nutzung von KI-Technologien unterstützen und strategische Empfehlungen geben.

Diese neuen Berufe erfordern oft eine Kombination aus technischen Fähigkeiten, analytischem Denken und Verständnis für ethische und gesellschaftliche Fragestellungen. Die fortschreitende Entwicklung von KI wird voraussichtlich weitere spezialisierte Rollen hervorbringen.

Berufe, die überflüssig werden

Service-Mitarbeiter

Chatbots wie ChatGPT, Copilot und Gemini minimieren den Mitarbeiterbedarf bei Dienstleistungen, in deren Rahmen Content genutzt oder generiert wird und erhöht dabei auch die Qualität. Hier sind Journalisten und Streaming Content Creators betroffen, aber auch alle Kundendienst- und Telemarketing-Mitarbeiter, wenn man beispielsweise an die automatisierte Erstellung von Emails an Interessenten und Kunden denkt. Chatbots ersetzen ganze Service-Abteilungen und Call-Center, wenn Ansprechpartner für Reklamationen oder Beratung plötzlich nur noch in elektronischer Gestalt verfügbar sind.

Übersetzer

Die KI DeepL aus Deutschland hat bereits als KI-Pionier Übersetzungslösungen in 32 Sprachen – inklusive Stilverbesserung – etabliert und somit nach dem Google Translator Dienstleistungen von ÜbersetzerInnen weiterhin verdrängt.

Individuelle Übersetzungsleistungen werden wahrscheinlich in naher Zukunft schon deshalb grundsätzlich seltener, weil der Anteil englischer Begriffe in jeder Sprache mit jeder Generation zunimmt. Nicht zuletzt die Beschäftigung mit Technologie an sich (in Beruf und Freizeit) trägt durch ihre Anglizismen, Wortneuschöpfungen und Fachbegriffe dazu bei.

Statistische Erhebung und Auswertung

Viele Aspekte der Marktforschung, wie Datenanalyse und Mustererkennung im Verhalten von Käufern und Online-Besuchern, können durch KI weiter automatisiert werden.

Produktions- und Lagerarbeiter, Fahrer von Transportfahrzeugen

In der Fertigungsindustrie und Logistik werden repetitive Aufgaben zunehmend von Robotern und automatisierten Systemen übernommen. Autonome Fahrzeuge ersetzen langfristig menschlichen Fahrer.

Datenerfasser, Buchhalter und Lohnbuchhalter, Bank- oder Kanzleiangestellte

Automatisierung und KI können viele manuelle Datenverarbeitungsaufgaben effizienter erledigen.

Verkehrsüberwachung

KI-gesteuerte Verkehrsüberwachungssysteme können Aufgaben übernehmen, die bisher von menschlichen Verkehrsüberwachern erledigt wurden.

Optische Analysen

KI kann bei der Analyse von Röntgenbildern, MRTs und anderen medizinischen Bildern schneller und präziser sein als Menschen. Auch für ins Netz gestellter Bilder und Filme kann die Kontrolle hinsichtlich Datenschutz und Ethik zunehmend automatisiert erfolgen.

Berufe, die anspruchsvoller werden

Es gibt Berufe, die anspruchsvoller werden, weil sie mehr Fähigkeiten und Kenntnisse erforderlich machen.

Wenn man ChatGPT gefragt, welche Berufe durch KI anspruchsvoller werden, werden die Berufe genannt, die direkt für die oder mit der KI arbeiten müssen, weil sie nun zusätzlich zu ihrem Fachwissen fortgeschrittene Techniken des maschinellen Lernens und der KI beherrschen müssen. Von Fachkräften wird ab sofort erwartet, dass sie sich in diesem Zusammenhang kontinuierlich weiterbilden und neue Technologien in ihre Arbeit integrieren. Dies kann zu einem anspruchsvolleren und damit mitunter spannenderen Arbeitsumfeld führen.

Datenwissenschaftler (Data Scientist)

Mit der zunehmenden Menge und Komplexität von Daten müssen Datenwissenschaftler fortgeschrittene Techniken des maschinellen Lernens und der KI beherrschen, um wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen.

KI-Entwickler und -Ingenieure

Diese Fachleute müssen ständig neue Algorithmen und Modelle entwickeln und sich mit den neuesten Entwicklungen in der KI-Forschung vertraut machen.

Cybersecurity-Experten

Mit der Integration von KI in IT-Systeme werden die Methoden zur Cyberabwehr anspruchsvoller, da auch Bedrohungen durch KI-gesteuerte Angriffe zunehmen.

Medizinische Fachkräfte

Ärzte und andere Gesundheitsdienstleister müssen lernen, mit KI-gestützten Diagnosetools und Roboterchirurgie-Systemen zu arbeiten, was eine ständige Weiterbildung erfordert.

Marketing-Analysten

Marketing-Analysten müssen sich mit KI-gestützten Analysetools auseinandersetzen, um komplexe Verbraucherdaten zu interpretieren und personalisierte Marketingstrategien zu entwickeln.

Ingenieure in der Fertigung

Ingenieure in der Produktion müssen lernen, komplexe, KI-gesteuerte Automatisierungssysteme zu entwerfen, zu implementieren und zu warten.

Finanzanalysten

Finanzanalysten müssen fortschrittliche KI-Tools nutzen, um Muster in großen Datenmengen zu erkennen und fundierte Finanzprognosen zu erstellen.

Rechtsanwälte

Anwälte müssen lernen, KI-gestützte Recherchetools und Vertragsanalysesoftware effektiv zu nutzen, um effizienter zu arbeiten und fundierte Entscheidungen zu treffen.

Lehrer und Pädagogen

Lehrkräfte müssen sich mit KI-gestützten Lernplattformen vertraut machen, die individualisierte Lernpfade und Echtzeit-Datenanalysen bieten, um den Lernfortschritt ihrer Schüler besser zu verfolgen und zu unterstützen.

Vertriebsspezialisten

Vertriebsmitarbeiter müssen fortschrittliche KI-Tools nutzen, um Kundenbedürfnisse vorherzusagen und personalisierte Verkaufserlebnisse zu schaffen.

Human Resources (HR) Spezialisten

HR-Fachkräfte müssen sich mit KI-gestützten Tools zur Bewerberauswahl, Mitarbeiterbindung und Talentmanagement auseinandersetzen.

Produktmanager

Produktmanager müssen sich mit KI-Technologien auskennen, um innovative Produkte zu entwickeln und deren Lebenszyklus zu verwalten.

Berufe, die intensiver werden

Manager

Manager werden sich künftig weniger mit Bürokratie, Back-Office und schriftlicher Korrespondenz beschäftigen. Stattdessen können sie sich auf ihr Kerntalent, das Managen, und damit den Menschen und ihre taktischen und strategischen Aufgaben konzentrieren. Aufgrund der effizienteren Arbeitsweise wird es weniger, aber dafür hoch-qualifizierte Manager geben.

Musiker

Musiker sind genau genommen ebenfalls Content Creators. Das heißt, sie produzieren Texte, Bilder und Akustisches, das andere als Content konsumieren.

Hintergrundmusik in Bars, Fahrstühlen, Filmen, Serien oder Online-Games kann künftig von einer KI erzeugt und damit auch frei von GEMA-Gebühren vermarktet werden. Musiktexte und -stile können an verschiedene Zielgruppen angepasst werden. Der anspruchsvolle, kreative Musiker wird künftig mehr auf anspruchsvolle Texte mit lyrischen und philosophischen Einflüssen setzen, die er wahrscheinlich ebenfalls mit KI-Unterstützung erstellt. Außerdem könnte er mit virtuoser Beherrschung seines Instruments beeindrucken, das er so gefühlsbetont spielen kann, dass er die Seele der Zuhörer durch seine Expression auf bestimmte Art berührt. Nur durch diese Alleinstellungsmerkmale kann er sich von den kostenfreien KI-Musik absetzen. Sobald die KI in der Lage ist, das Lebensgefühl und die Erwartungen verschiedenster Segmente in der Bevölkerung zu erfassen, wird es für überzeugte Indie-Künstler immer schwieriger. Das Konzept der Live-Performance und die Hörer-Segmente der Nostalgiker, Traditionalisten und Retro-Enthusiasten bleiben die einzige ernstzunehmende Einnahme-Quelle für Musik-Künstler.

Autoren

Auch Autoren sind Content Creators und zwar mit höchstem Qualitätsanspruch. Um sich vom KI-generierten Content abzuheben, müssen sie ihren persönlichen Stil in den Vordergrund stellen.

Dynamische Berufe

Viele Arbeitnehmer müssen möglicherweise neue Fähigkeiten erlernen und sich an veränderte Arbeitsanforderungen anpassen, um in der sich wandelnden Arbeitswelt erfolgreich zu bleiben.

Wahrscheinlich wird Leiharbeit immer wichtiger, weil die Arbeitsplätze sich so schnell verändern, dass die Mitarbeiter nicht schnell genug nachgeschult werden können und durch jeweils zeitweise sinnvolle Experten ersetzt werden.